Ein eigenes Buch?!

Der Wunsch ein eigenes Buch zu kreieren schwirrte schon einige Jahre in meinem Kopf herum. Man hat irgendwie ganz viele Fragen im Kopf und weiß garnicht genau wie man das Ganze angehen soll. Ich wusste nur, dass ich ein Buch rausbringen möchte und dies ein kleiner Traum von mir war. Es begleiteten mich natürlich auch Zweifel wie:
“ Bin ich gut genug für so etwas?“
“ Kaufen das überhaupt Menschen in der Zeit von Pinterest und Co.?“
„Kann ich das Ganze überhaupt ohne Verlag umsetzen?“
„Welche Kosten muss ich einplanen?“
Meine Mutter hatte mich immer versucht darin zu bestärken ein Buch zu schreiben. Von ihr hatte ich nämlich meine Koch – und Back Skills gelernt. Sie hat leidenschaftlich gerne gekocht und gebacken und ich habe als kleines Kind schon auf einem Stuhl in der Küche beim Zubereiten zugesehen. Sie sagte immer, dass wir mal zusammen ein Buch schreiben sollten. Leider konnte sie diesen Wunsch nicht mehr mit mir in die Realität umsetzen, da sie Juli 2021 verstarb. Zu dem Zeitpunkt war ich mit meinem zweiten Sohn hochschwanger und es zog mir zunächst den Boden unter den Füßen weg. Gleichzeitig baute sich in mir langsam aber sicher ein starker Wille auf, der mir immer wieder in den Kopf setzte dieses Buch endlich anzugehen.

Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch mit Freunden, die mir einfach vor Augen hielten, dass ich mir einfach mit all den Zweifeln selbst im Weg stand. Die Frage „Wieso fängst du nicht einfach an und schaust was passiert?“ hat in mir den entscheidenden Push ausgelöst, den ich definitiv gebraucht habe.
Wie schreibt man ein Rezeptbuch?
Heutzutage kann man mit Sicherheit super vieles alleine hinbekommen, ich habe jedoch hier und da Jemanden zur Unterstützung gebraucht. Das hat mir im Nachhinein sehr viele Kopfschmerzen erspart und ich konnte mich auf die wesentlichen Punkte meines Buches konzentrieren, nämlich den Inhalt. Ein wesentlicher Faktor für ein Buch ohne Verlag sind natürlich ALLE Kosten, die man da selbst tragen muss. Das kann mit allem drum und dran je nach Buch Stückzahl und Buch Qualität von 15.000€ – 100.000€ für ein gutes Buch sein. Bei einem Verlag hat man natürlich den Vorteil, dass keine eigenen Produktionskosten – oder Druckkosten entstehen und es gute Vermaktungsstrategien gibt, aber die Gewinnbeteiligung kann je nach Verlag enttäuschend ausfallen.

Ohne Verlag ist man natürlich FREI mit allen Entscheidungen, aber muss sich auch selbst um alle betreffenden Faktoren kümmern. Alles hat seine Vor – und Nachteile aber in meinem Fall machte ein Self Publishing schon Sinn. Ich habe eine aktive Instagram Community und wusste somit im Vorfeld, wo ich es anbieten möchte. In den folgenden Abschnitten erkläre ich auch näher, was man alles so braucht und wie man vorgehen kann.
Fotograf:
Zunächst machte ich eine Liste mit all den Rezepten, die ich in so ein Buch bringen wollte.Ich überlegte wie umfangreich mein Buch sein sollte und passte die Anzahl an Rezepten daran an (55 Kreationen). Dann ging es auch sofort an das Produzieren der Bilder. Da ich über die Jahre sehr vertraut mit der Food Fotografie geworden bin, konnte ich all meine Rezepte selbst ablichten.Ich war somit meine eigene Fotografin.Ich habe eine Canon 6D EOS Mark ii und ein Sigma 34mm 1.4 Objektiv und konnte damit sehr lichtstarke Bilder kreieren.

Zudem wollte ich auch, dass jedes einzelne Bild durch meine eigene Kamera Linse geht. Das war irgendwie mein Anspruch für dieses Buch. Ich fotografierte also alle Rezepte zuhause und nutzte Reflektoren, verschiedene Untergründe,Foto Props und Bildbearbeitungsprogramme für einen einheitlich, stimmigen Look. Alles frei aus meinem Kopf und meinen Vorstellungen heraus.

Grafiker/in:
Als ich ungefähr 2/3 der Rezepte im Kasten hatte holte ich mir eine Grafikerin ins Boot, die ich durch eine Instagram Umfrage ausgewählt habe. Ihr erzählte ich von meinen Ideen, die sich über die letzten Jahre schon konkret in meinem Kopf abspielten, aber irgendwie noch finalisiert werden mussten. Sie verstand sofort was ich wollte und hat wirklich einen wahnsinnig guten Job gemacht.
Sie arbeitete Entwürfe für Layouts mit mir aus und wir planten die Rezeptseiten sowie den Aufbau des Buches. Da fing ich auch zeitgleich mit dem Abtippen der Rezepte an und fotografierte die noch fehlenden Fotos. Preislich bewegen sich Grafiker total individuell. Es kommt ganz darauf an, wieviele Rezeptseiten man haben möchte und welche Arbeit der Grafiker hat. Dies kann zwischen 3000€-8000€ liegen.

Korrektoren/ Lektoren:
Natürlich brauchte ich Jemanden, der meine Rezepte und die Infoseiten für mich Korrektur liest.Da bot sich perfekt mein Ehemann an, der ja Lehrer ist. Er arbeitete total akribisch und sehr sorgsam meine Texte durch und gab sie zu Lehrerkollegen um sie ebenfalls nochmal Korrektur lesen zu lassen.Damit hatte ich auf jeden Fall 3000€- 5000€ gespart!
Druckerei:
Nebenbei kümmerte ich mich um eine Druckerei, die meine gewünschte Anzahl von Büchern drucken sollte. Ich muss gestehen, dass es super schwer war eine gute Druckerei zu finden, die meiner Qualitätsvorstellung entsprach und ziemlich schnell drucken konnte. Ich hatte nämlich den Wunsch, das Buch zu einem bestimmten Zeitpunkt drucken zu lassen und wollte nicht bis zum nächsten Jahr warten.

Somit hatte ich wirklich viel Zeitdruck und habe tatsächlich eine wunderbare Druckerei in der Türkei gefunden, die zu sehr humanen Preisen und wahnsinnig guter Qualität meine Bücher gedruckt hat. Was man hier kostentechnisch einplanen muss ist auch hier sehr individuell. Je nachdem welches Cover Material, gebundenes Buch oder geklebt, Papierdicke und Farbdruck… All diese Faktoren spielen mit der Seitenanzahl eine große Rolle für den finalen Druckpreis. Dies kann bei 3000€-50.000€ (je nach Stückzahl) liegen.

Das Cover:
Bevor man so ein Buch in den Druck gibt, muss natürlich ein Cover und eine Headline her. Ich wusste schon wirklich genau, wie das Buch aussehen sollte. Ziemlich clean, ausdrucksstark aber auch nicht zu hart. Ich durfte meine Bilder in einem Küchenstudio shooten und kreierte somit mein Cover und alle weiteren Bilder von mir dort selbst. Ich überlegte mir vorher Szenarien, die ich fotografieren möchte und plante dafür Outfits und Rezepte. Ich habe mir vor Ort selbst noch verschiedene Frisuren gezaubert ( Vorteil wenn man Friseurin ist) und mein Make – up an die Szenarien angepasst.Ich hatte hier meine Schwester dabei, die z.B. meine Haare etwas nachjustieren und Kleinigkeiten an Ort und Stelle bringen konnte. Mit ein wenig Nachbearbeitung hatte ich somit alle Bilder im Kasten und brauchte kein richtiges “ Fotoshooting“.

Ich war nahezu täglich im Austausch mit meiner Grafikerin, da es einfach immer wieder hier und da etwas zu besprechen gab. Sie finalisierte das Buch abschließend mit dem Cover Bild und wir überarbeiteten hier und da kleine Feinheiten. Dann ging es auch endlich in den Druck!
Von der Bestellung bis zum Druck hat es ca.6 Wochen gedauert und die Druckerei hat wirklich auf Hochtouren an meinem Buch gearbeitet. Vom ersten Bild bis zum fertigen Buch hat es bei mir knapp ein Jahr gedauert.
Natürlich muss man sich auch immer gut überlegen, ob man solche Kosten selbst tragen möchte und wo man das Buch anschließend anbieten will. Da ich ja schon einige Zeit auf Instagram aktiv war, hatte ich somit ja meine potenzielle Kundschaft schon. In meinem Umfeld hat sich mein Buch auch herumgesprochen, was die Verkaufszahlen zusätzlich positiv beeinflusst hat.

Versand/Vertrieb:
Während ich ganz gespannt auf das Buch wartete, überlegte ich mir wie ich das Buch anbieten könnte. Ich richtete mit ein wenig Hilfe einen Shopify Account ein und wollte den Versand auch selbst in die Hand nehmen. Ich habe viel Familie und Freunde und habe vorher schon meine Helferlein konsultiert. Ich habe also einen Shopify Link erstellt, wo die Leute verschiedene Zahlmethoden auswählen und das Buch bestellen konnten.
Ich kaufte sehr viel Verpackungsmaterial ein wie zum Beispiel Versandtaschen, Seidenpapier und Jutekordel zum binden. Kleine Papp Anhänger mit einem süßen Spruch und Mini Lindt Schokoladentäfelchen als „Goodie“ on top. Ich durfte es natürlich nicht zu aufwendig mit dem Verpacken machen, da ich mit zwei Kleinkindern realistisch bleiben musste und es nicht zu kompliziert werden sollte. Ich hatte also alles im Vorfeld erledigt und richtete für meine Instagram Community eine Vorbestellungsoption ein. So konnte ich im Vorfeld abschätzen, wieviel gepackt werden musste und wieviele Leute ich dazu brauchte.

Als die Bücher sehnsüchtig eintrafen arrangierte ich ein Treffen mit Family und Freunden, die tatkräftig an meiner Seite waren um etliche Bücher einzutüten. Ich konnte somit innerhalb von zwei Tagen alle zuvor bestellten Bücher versenden. Durch den Shopify Link haben die Leute bis heute einen Zugriff auf die Website und können ganz bequem mein Buch bestellen.Zudem stelle ich mein Buch des öfteren auch auf Events aus und habe auch schon einen Buch/Koch Workshop gehalten, wo die Leute direkt Einblicke in die Rezepte bekommen haben und wir gemeinsam gekocht haben.

Hat sich der Aufwand gelohnt?
HELL YEA!Ich habe es als Herzensprojekt für meine Mutter begonnen und es ist hoffentlich nicht mein letztes Buch. Ich habe in dieser Zeit so viel gelernt und erfahre so viel Liebe durch nachgemachte Rezepte die mir geschickt werden. Es ist so eine Bereicherung für mein Herz und ich sprühe nur so voller Ideen. Manchmal muss man einfach aus seiner Komfort Zone ausbrechen und etwas riskieren um etwas Neues zu erschaffen. Ich bin überglücklich dieses riesen Projekt umgesetzt zu haben und danke jedem einzelnen Menschen, der Teil bei dieser Reise war.
Wenn du nun auch Interesse an meinem zeitlosen Rezeptbuch haben solltest, kannst du dir
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